Die Diversifikation

Die Diversifikation, oder einfach gesagt, die Streuung, ist wohl das Wichtigste in der Portfoliozusammensetzung um die Rendite zu sichern und Wertschwankungen zu verhindern.

Man kann zum Beispiel das Einzelaktienrisiko ganz klar wegdiversifizieren, indem man beispielsweise keine einzelne Volkswagenaktie kauft, sondern beispielsweise 20 verschiedene Autoaktien.

Genauso kann man einzelne Anlageklassen wegdiversifizieren. Beispielsweise sollten man nicht nur in Technologieaktien investieren, sondern auch in viele andere Branchen, wie zum Beispiel Pharma, Banken, Versicherungen, Automobil, Energie, usw.. Hier kann man also Risiken reduzieren ohne gleichzeitig auf Rendite verzichten zu müssen.

Was jedoch nicht wegdiversifizierbar ist, ist das Gesamtmarktrisiko! Da Rendite und Risiko zwangsweise wissenschaftlich zusammengehören, ist dieses Risiko des Gesamtmarktes unbedingt von Nöten um Renditen generieren zu können.

Es gibt jedoch zwei große Einflussmöglichkeiten, dieses Gesamtmarktrisiko indirekt zu beeinflussen. Die erste Möglichkeit ist, risikofreie Anlagen mit in das Portfolio mit einzubauen, die aber dann mit diesem Anteil  kaum Rendite erwirtschaften.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Anlagehorizont zu verlängern. In der Fachsprache nennt man dies auch Zeitdiversifikation. Das Aktienrisiko per se bleibt zwar erhalten, aber mit der längeren Anlagedauer steigt die Wahrscheinlichkeit an, die angepeilte Rendite zu erreichen.

Eine ausgewogene Streuung ist in der Praxis nicht damit erreicht, dass man 20 bis 30 verschiedene Aktien kauft. Dies ist eindeutig zu wenig, auch wenn  dieser Irrglaube von manchen Beratern immer wieder bewusst oder unbewusst verbreitet wird.

Um eine gute Streuung in verschiedene Assetklassen darzustellen, bedarf es mehrerer tausend verschiedener Einzelwerte über verschiedenste Märkte weltweit.

Es ist mittlerweile wissenschaftlich unumstritten, dass 90% der Rendite durch eine gut diversifizierte Zusammensetzung der Anlageklassen entstehen. Nur 10% werden durch Einzeltitelauswahl und Market-Timing bestimmt. Diese Feststellung ist wissenschaftlich unumstößlich. Es handelt sich um eine Tatsache, die von vielen Anlegern aber auch Beratern nicht  verstanden oder akzeptiert wird. Privatanleger glauben es nicht, weil Ihnen von sogenannten Fach-Medien und Fach-Beratern auf Hochglanzfolien und Titelseiten ununterbrochen vorgegaukelt wird man könnte mit Geheimtipps oder einer geschickten Einzelwerteauswahl zum Beispiel mehrere hundert Prozent in ein paar Wochen machen.

Die Berater und ihre Auftraggeber dagegen sollen bewusst „Modetrends“ platzieren, damit man mit unwissenden Anlegern das schnelle Geld machen kann. Einige dieser Modetrend waren in der Vergangenheit Zertifikate, Aktien vom sogenannten „Neuen Markt“, Schiffsbeteiligungen, Gold-Zertifikate oder BRIC-Fonds, um nur einige zu nennen.