Wie Märkte funktionieren
Eines der größten Missverständnisse, die es in Deutschland bezüglich der Aktienanlage gibt, betrifft die Einschätzung der Märkte und der Börse im Allgemeinen. Obwohl sehr viele Menschen wissen, dass die bekannten Indizes immer weiter gestiegen sind, sehen viele Anleger einzelne negative Dinge, die sie in ihrer Psyche in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören zum Beispiel die ehemalige T-Aktie, oder die Börsenkrisen aus den Jahren 2001 und 2008.
Um hier wirklich Einblick in die Realität zu bekommen, ist ein Blick in die Wirtschaftswissenschaften unerlässlich. Leider ist dieser Blick vielen Menschen verbaut. Verbaut von jenen Organisationen, die nicht möchten, dass der Anleger diesen Blick bekommt. Auch die Medien tun sich hier sehr schwer, eine klare Sicht auf die Realitäten der Wissenschaften zu gewährleisten. Sei es aus eigenem Interesse oder aus der Angst, wichtige Werbepartner aus den Reihen dieser zahlungskräftigen Organisationen zu verlieren.
Betrachtet man einen Börsenindex in seiner Entwicklung, so ist es mathematische gesehen immer so, dass 50% der Marktteilnehmer diesen Index schlagen, also eine Überperformance erwirtschaften. Die anderen 50% MÜSSEN demnach zwangsläufig schlechter sein als der Index. Dies ist ein mathematisches Grundgesetz! Diese Betrachtung als solches gesehen, macht die Börse nicht unbedingt interessant, weil man denken könnte, die Börse bietet nur eine 50/50-Chance. Man muss aber jetzt wirklich auf folgenden Umstand achten: Das Wirtschaftsleben im Ganzen gesehen ist keine "Veranstaltung" bei der die eine Hälfte verliert und die andere Hälfte gewinnt, sondern in der Summe werfen die Unternehmen dieser Welt mehr Gewinne ab, als sie Verluste produzieren. Dies hat zur Folge, dass das Geld (also Investitionen an der Börse) immer da hin geleitet werden, wo es am meisten Gewinn abwirft. Der Kapitalismus als vorherrschendes System dieser Welt leitet Geld dahin, wo es am besten arbeitet!
Über einen langen Zeithorizont gesehen ist es also so, dass dieser Kapitalismus eine positive Rendite abwerfen muss!!! Nimmt man nun als Zahlenbeispiel an, dass diese Rendite bei 6% liegen würde, dann wäre es aber wieder so, dass 50% mehr als 6% erwirtschaften würden und die anderen 50% würden wiederrum weniger als 6% erwirtschaften. Genau dieser Kapitalismus, der ja manchmal in der Öffentlichkeit als etwas Negatives dargestellt wird, ist es, der der Gesellschaft ihren steigenden Wohlstand beschert hat und dies immer noch tut! Natürlich zeigt dieser Kapitalismus immer wieder auch seine hässliche Fratze, aber letztendlich ist er auch dafür verantwortlich, dass zum Beispiel ein funktionierender Sozialstaat funktionieren kann. Denn ohne Geld würden soziale Dinge nicht finanzierbar sein! Auch andere wichtige Dinge wie Schulen, Infrastruktur oder viele kulturelle Dinge benötigen Geld, die ohne die Antriebskraft des Kapitalismus nicht machbar wären.
Zurück zu unserer langfristigen Rendite des Kapitalmarktes, der in unserem Beispiel 6% war: Betrachtet man nun, dass viele Anleger für ihre Anlagen Kosten zu bezahlen haben, die je nach Finanzprodukt gesehen zwischen 1% bis 6% liegen können, dann stellt man sehr schnell fest, dass man als Anleger vielleicht in den richtigen Markt investiert hat, aber jedoch im schlimmsten Fall trotz gut laufender Märkte nicht verdient hat! Der Grund dafür sind ganz einfach die enormen Kosten der Produkte oder die zu hohe Handelsfrequenz (ständiges, unnötiges und zu kostenintensives Kaufen und Verkaufen der Produkte). Am Ende des Tages freuen sich alle, die diese Kosten vereinnahmen dürfen. Die Banken, die Wertpapierhändler, die Finanzberater. Nur Einer geht in diesem Spiel leer aus: Sie! Und das eigentlich auf sehr tragische Weise, weil Sie ja grundsätzlich schon auf dem richtigen Weg waren...
Wenn man nun noch die Inflation mit berücksichtigt, dann geht das ganze Spiel auch sehr schnell ins Minus, obwohl die namhaften Indizes im Schnitt jährlich 6% bis 8% Rendite gemacht hatten.
Fazit: Ganz ohne Kosten wird es leider nicht gehen. Entscheidend wird letztlich sein, dass man einen Weg findet, der diese Kosten niedrig hält. Bezahlen Sie wirklich nur die Personen und Gesellschaften, die Sie wirklich für den Erfolg benötigen. Oft verdienen bei den bekannten Anbietern alle möglichen Leute mit. Kosten werden in den Finanz-Produkten versteckt. Ein guter Berater wird Ihnen aufzeigen, wo die Kosten im Verborgenen sind und welche Dinge zu bezahlen sind, ohne großartige auf Rendite verzichten zu müssen.